Thema
Als Thema (gr. thitämi „ich setze“) wird dasjenige bezeichnet, worüber die Kommunikation geht.
Kommunikation geschieht über etwas. Dieses „Worüber“ wird als eine Setzung in den Kommunikationsprozess eingeführt – das Thema. Themen werden initiiert und akzeptiert. Mit der Akzeptanz eines Themas beginnt eine Phase im Kommunikationsprozess.
Im Verlauf eines Kommunikationsprozesses entsteht auf diese Weise eine thematische Entwicklung. Der Kommunikationsprozess oder ein Gespräch lassen sich anhand der Themenwechsel in Gesprächsphasen einteilen.
Ein sehr übliches Thema ist das Wetter. Es hat keinen guten Ruf, weil aus Mangel oder aus Angst vor dem Wichtigen manchmal nur über das Wetter geredet wird. Dagegen lässt sich einwenden, dass das Wetter als Thema einen Gesprächsbeginn erleichtern und so dazu beitragen kann, dass Kommunikation überhaupt stattfindet. Aus dieser Perspektive lässt sich der etwas unübliche Vorschlag geben: „Leute, redet über das Wetter! Dann seid ihr in Kommunikation und könnt von diesem Gesprächsbeginn auf weitere Themen kommen.“
Beim Thema sein
Wer beim Thema ist, ist in dem Moment nicht mehr nur noch bei sich selbst
Anhand des Themas lässt sich eine wichtige Funktion der Kommunikation aufzeigen. Wer „beim Thema“ ist, agiert im überindividuellen Weltbezug und ist dadurch nicht mehr nur noch bei sich selbst. Er ist nicht mehr ausschließlich auf sich selbst und seine Befindlichkeit konzentriert. Kranken geht es oft deutlich besser, wenn sie in einem Kommunikationsprozess mit Bekannten und Freunden sind und ihre Aufmerksamkeit dabei auf das Thema gerichtet ist.
Wer „beim Thema“ ist, hat im Übrigen weniger Schwierigkeiten, zu kommunizieren. Wer beim Thema ist, überlegt nicht: „Jetzt muss ich aufmerksam sein. Jetzt muss ich zuhören. Jetzt muss ich dem Anderen in die Augen schauen. Jetzt sollte ich …“, sondern lässt den Kommunikationsprozess laufen.