Argumentieren kommt an Grenzen, wenn es um eine Argumentationsbasis geht, die nicht weiter begründet und als unantastbar angesehen wird. Dies ist der Fall bei Fundamentalisten und Fanatikern. Das Problem: Sie argumentieren logisch korrekt auf ihrer Argumentationsbasis; hier kann man ihnen keine Fehler nachweisen.
Beispiel für eine fundamentalistische Argumentation:
Erweitertes Beispiel:
In der Praxis werden Teile der Argumentationsbasis, die als selbstverständlich vorausgesetzt werden, wahrscheinlich ausgelassen. Verkürzt könnte es dann heißen: „Nur mein Gott führt alle Menschen zur Seligkeit. Du hast einen anderen oder gar keinen Gott. Also muss ich dich zu meinem Gott bekehren.”
Ein kommunikativer Konflikt bezüglich solcher weltanschaulichen Ansichten würde sehr schnell auf eine Argumentation gegen die oben dargestellte Argumentationsbasis hinauslaufen, weil in der Logik der obigen Argumentation kein Fehler liegt. Gegenargumente könnten dann zum Beispiel lauten: „Ich gehe nicht von einem Leben nach dem Tod aus“ oder „Mein Gott führt auch in ein Paradies“ und so weiter. Wenn die in dieser Argumentationsbasis genannten Behauptungen für den Einen unantastbar wird, also als unveränderliches Fundament in dessen Kommunikation eingehen, ist der kommunikative Konflikt nicht lösbar. Bezüglich des betroffenen Themas kommen Kommunikation – und mit ihr soziale Entwicklung, Problemlösung – schnell zum Erliegen.
Es müssen andere Methoden angewendet werden, um diesen Einstellungen zu entgegnen, zum Beispiel, indem man die Folgen der fundamentalistischen Handlungen aufzeigt. Wichtige Punkte stammen aus dem Zeitalter der Aufklärung. Siehe Schleichert, Hubert: Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren : Anleitung zum subversiven Denken – München : Beck, 1997.