Antworten und Erklärungen für die Wirklichkeit
Die individuelle Welttheorie ermöglicht Antworten auf die Frage „Warum?“. Mit ihrer Hilfe erklärt sich die Welt, und weiteres Handeln wird möglich.
Die individuelle Welttheorie ist in der auf dieser Webseite vertretenen Sichtweise leiblich, das heißt sie ist zu großen Teilen unbewusst. Vieles geht einer Reflektiertheit und bewussten Logik voraus. Eine nachträgliche Mechanisierung und Intellektualisierung der Ableitungsprozeduren ist möglich und geschieht oft.
Die individuelle Welttheorie ermöglicht, in noch nie da gewesenen Situationen zu handeln und dieses Handeln zu rechtfertigen. Die Individuelle Welttheorie ermöglicht Antworten auf die Frage „Warum“?. Sie ermöglicht Prognosen. (Erklärung, Ableitung von Handeln und Prognose sind die Funktionen einer Theorie.)
Das Verhältnis von Theorie und Praxis
„Theorie“ wirkt im täglichen Handeln, und sie wird durch Handeln verändert. Ohne Theorie ist Handeln nicht möglich. Theorien werden allerdings analytisch oft von ihrer Anwendung getrennt („Theorie - Praxis - Dichotomie”). Mögliche Gründe: es wird auf die Theorie fokussiert; die Theorie/das Modell ist nicht für die angestrebten Zwecke geeignet, aber das ist noch nicht klar; die Schritte zur Umsetzung der Theorie bis zur Anwendung sind unklar.
Der Begriff stammt ursprünglich von Gerold Ungeheuer. Ungeheuer entwickelte den Begriff in den 1970er Jahren im Zuge seiner Überlegungen für eine umfassende anthropologische Kommunikationstheorie. Ungeheuer legte damals Wert auf die Individualität der Welttheorien, vermutlich weil er ein Kritiker der Konsenstheorien war (Jürgen Habermas). Dies geht aus den Symposien hervor, die Ungeheuer in den siebziger Jahren organisierte.
In der auf dieser Webseite vorgestellten Kommunikationstheorie werden insbesondere die unreflektierten Anteile mit in den Theoriebegriff genommen. In diesen Punkten wird die individuelle Welttheorie als unabhängig angesehen von Reflektion, Bildungsstand, Gesamt-Wissen, Ausschnitt, Abstraktionsgrad und Intelligenz. Ergänzend wird von einem überindividuellen Weltbezug ausgegangen, ohne den die individuelle Welttheorie nicht vollständig gedacht werden kann.