These: Kommunikation stabilisiert Strukturen

Kommunikation ist wesentlicher Faktor bei der Stabilisierung von Strukturen in einer unsicheren Welt.


Variabilität als Grundbedingung

Die Lebensbedingungen (die Umwelt) unterliegen einer ständigen Fluktuation


Alle Lebensbedingungen sind durch eine grundsätzliche Dynamik bestimmt. Nichts bleibt starr, „das Leben“ ist Veränderung. Jede Situation ist zu einem gewissen Grad neu. Auch Ordnungen müssen flexibel und beweglich sein, um in den sich verändernden Lebensbedingungen bestehen zu können.

Ein Stundenplan oder ein Wochenplan kann als ein Beispiel für eine Ordnung angesehen werden. Solche Pläne ermöglichen Koordination, sie ermöglichen beispielsweise, dass Leute sich zur selben Zeit an einem Ort zusammen finden, um gemeinsam Dinge zu erledigen. Doch diese Pläne müssen selbst minimal beweglich sein, wenn sie sinnvoll sein sollen. Wenn jemand verhindert ist, um an einem Treffen teilnehmen zu können, muss der Plan verändert werden können.


Eröffnung von Spielräumen

Durch Kommunikation werden Spielräume eröffnet. Dies ermöglicht, Strukturen (leibliche, gesellschaftliche) den variablen Umweltbedingungen anzupassen.


In Kommunikation entsteht Neues, es entstehen Spielräume an den Grenzen der Ordnungen (oder zwischen den Gliedern der Ordnung). Auf diese Weise trägt Kommunikation dazu bei, Ordnungen in fluktuierenden Lebensbedingungen aufzubauen, anzupassen, aufrecht zu erhalten und abzubauen. Zu kommunizieren bedeutet also, sich veränderten Bedingungen und neuen Situationen anzupassen. Dies geschieht durch Problemlösung.

Kommunikation kann also generell als wesentlicher Faktor in der Entwicklung von Lebewesen angesehen werden. Diese These soll auch auf die Evolutionstheorie ausgedehnt werden.


Starrheit behindert Kommunikation

Folgethese: Starrheit der Umgebungsbedingungen (und auf Seiten der Kommunikationspartner) behindert Kommunikation


Kommunikation wird durch Festlegungen und Starrheit behindert. Kommunikationserfolg in dem Sinne, dass gemeinsam Probleme gelöst werden und dass dabei etwas verändert wird, wird unwahrscheinlicher. Das deutlichste Beispiel sind dafür Verhandlungen aller Art, wie beispielsweise zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern. (Diese einfache Darstellung ist genauer zu differenzieren: Kommunikation findet in solchen Fällen zwar statt, das heißt, es wird am überindividuellen Weltbezug gearbeitet; wenn ein oder mehrere Partner aber zu starr sind, kann keine befriedigende Problemlösung erreicht werden.)